Spielplatz für Kinderrechte/Erlebnisweg Mainleus

Eine Klasse der siebten Jahrgangsstufe des CVG entwickelte im Verlauf des letzten Schuljahres zusammen mit verschiedenen Engagementpartner*innen (kommunalen Akteur*innen, einem Spielplatzbauer und einem unterstützenden Verein) im Unterricht und durch außerunterrichtliches Engagement im Wesentlichen nach ihren Vorstellungen einen Spielplatz. Die Spielgeräte dort symbolisieren Kinderrechte, wie etwa der „Buchturm“ das Recht auf Bildung. Das Areal des in die Jahre gekommenen Spielplatzes hinter der Spinnstube wurde für das Vorhaben von der Gemeinde Mainleus zur Verfügung gestellt. Die Gestaltung umfasste neben neuen Spielgeräten einen umfangreichen Infobereich zu Kinderrechten. Die Lehr-Lernform Forschendes Lernen durch Engagement wurde damit praktisch im Kunstunterricht erprobt.

Recherche und Modellbau 

Die Umsetzung des Projekts erfolgte in mehreren Schritten. Als erstes wurde eine gemeinsame Wissensbasis zu Kinderrechten und zur Gestaltung origineller Spielgeräte geschaffen. Recherchen im Internet und ein Besuch der „Straße der Kinderrechte“ in Nürnberg gaben entscheidende Impulse. Die Schüler*innen konnten dabei auch gut auf eigene Spielerfahrungen zurückgreifen. Ein zentrales Element des Projekts war die Fertigung dreidimensionaler Modelle der Spielgeräte in Kleingruppen.

Forschen

Dafür untersuchten sie zunächst den Bestand hinsichtlich Material, Farbigkeit und Spielfunktionen. Der Infobereich zu Kinderrechten sollte aus visuellen und akustischen Elementen bestehen. Die Auswahl eines geeigneten Standorts auf dem Gelände erfolgte durch eine Analyse der akustischen Umgebung, wobei die Ergebnisse in Forschertagebüchern dokumentiert wurden (Abb. 3). Ergänzend wurden ortsansässige Grundschulkinder in Interviews zu ihren Spielplatzwünschen befragt.

Präsentation

Nach der Fertigstellung ihrer Modelle vertraten die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen in einer Diskussion mit dem Spielplatzbauer Bernwart Engelen. Gemeinsam mit diesem Experten entstand in einem Workshop ein funktional, statisch und finanziell umsetzbarer Entwurf aus den Vorschlägen, der anschließend dem Gemeinderat vorgestellt, dort verteidigt und genehmigt wurde.

 

Bauphase

 

Während der Bauphase unterstützten die Schülerinnen und Schüler und deren Familien den Spielplatzbauer, z. B. durch die Bemalung der Spielgeräte. Dabei wurden auch handwerklich-fachliche Aspekte thematisiert, wie etwa die Behandlung des Untergrunds oder die Art der verwendeten Farbe, um eine dauerhafte Beschichtung zu gewährleisten. 

Inklusiver Sandkasten

Ein inklusives Spielgerät wurde für Kinder mit Einschränkungen im Bereich des Sehens und Kinder im Rollstuhl entwickelt: ein erhöhter Sandkasten mit kontrastreichen Motiven. Wie Kinder mit geringer Sehkraft diese wahrnehmen, testete eine Gruppe von Schülerinnen im Unterricht mit einer entsprechenden Brille. Wie auch an den anderen Spielgeräten wurde mit kleinen Hinweistafeln auf das symbolisierte Kinderrecht hingewiesen.

Infobereich

Der Infobereich zu Kinderrechten sollte nach einer Idee der Schülerinnen und Schüler wie oben bereits erwähnt einen visuellen und einen akustischen Charakter haben, letzteren in Form von Mini-Hörspielen, die auch Kinder, die noch nicht lesen können (oder Kinder mit Sehschwächen), wahrnehmen können. Die Aufzeichnung der von den Schüler*innen verfassten Hörspiele mit jeweils persönlichen Bezügen zu Kinderrechten und die Gestaltung der nötigen Basis-Homepage erfolgte mit Hilfe eines Medienexperten. Sie können hier und auf dem Spielplatz über einen QR-Code abgerufen werden.

Würdigung 

 

Das Projekt endete mit der Einweihung des Spielplatzes, bei der die Leistung der Schüler*innen von Lokalpolitik und Schule gewürdigt wurde, sowie mit einer Exkursion zur Universität Oldenburg, um Methoden professioneller Forschung kennenzulernen und mit den im Unterricht eigens angewandten Verfahren zu vergleichen. 

Fortsetzung: Erlebnisweg für Familien

In Fortsetzung des Baus des Spielplatzes für Kinderrechte wird in Mainleus im Rahmen des Forschenden Lernens durch Engagement im Kunstunterrichts ein Familien-Erlebnisweg am Main entlang entstehen. Die Bestandteile des Projekts werden dank der Zusammenarbeit der Gemeinde Mainleus, der Initiative Liebenswertes Kulmbach, des Spielplatzherstellers Bernwart Engelen, der Bundesinnungmeister für Korbflechterei und Weidenbau und des Caspar-Vischer-Gymnasiums vermutlich im April/Mai 2025 ganz real, in voller Größe in Mainleus auf dem Pfad zu bestaunen sein.

Erste Aktion: Weidenspielhäuser der 9b

 

·     Exkursion nach Mainleus zur Erkundung eines geeigneten Standorts und einem Infotreffen mit Bürgermeister und Weidenbaumeistern 

·     Gestaltung von Modellen zu Weidenspielhäusern 

·     Bau von drei Tipis mit Kriechgängen auf dem Erlebnisweg in Mainleus durch die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der Handwerker der Bundesinnung für Korbflechterei und Weidenbau 

 

Zweite Aktion: Design von Hinweisschildern 11a/c

Design von Schildern mit Infos zu „akustischen Besonderheiten“ auf dem Weg und Aufgaben für Kinder 

Dritte Aktion: Spielgerät mit Rohrtelefonen 7 a, c, d

 

·     Exkursion nach Mainleus zur Erkundung eines geeigneten Standorts 

·     Gestaltung von Modellen zu einem Spielgerät, das auf spannende Weise zwei Rohrtelefonpaare zum Spielen integriert 

·     Präsentation der Entwürfe vor einer Jury aus Spielplatzbauer Bernwart Engelen, Bürgermeister Robert Bosch, dem Jugendbeauftragten der Gemeinde Mainleus, Vertretern der Initiative Liebenswertes Kulmbach und den Kunstlehrkräften Julia Tittmann und Andreas Schobert 

·     Bau des Spielgeräts nach den besten Ideen auf dem Erlebnisweg in Mainleus durch den Spielplatzbauer mit Hilfe der Schülerinnen und Schüler